Rolf
Dieckmann
Wie der Thriller "DIE TOSKANA VERSCHWÖRUNG"
entstand

Florenz
- Einer
der Schauplätze eines
spannenden Thrillers
Das Taschenbuch
ist im
Januar 2010 bei Bastei-Lübbe (8,99 EUR)
erschienen
Eine
außergewöhnliche Geschichte -
ein außergewöhnlicher Held. Der Italo-Amerikaner Robert
Darling, ehemals NSA
Agent, Mathematikgenie und Codeknacker hat
sich in die Toskana
zurückgezogen, um sich in Ruhe und
Abgeschiedenheit seiner Passion zu widmen. Er
erfindet
Brettspiele. Keine simplen Würfelspiele, sondern
solche, die dem Spieler mental allerhand
abverlangen.
Dennoch ist der gut aussehende und wohlbetuchte
Fünfunddreißigjährige kein
Asket. Er
genießt bella Italia, gute Küche, gute Weine
und die Flirts mit den Schöheiten des
Landes. Doch dann zerstört
ein rätselhafter Mord in der Nachbarschaft die
Idylle. Als Robert
kurze Zeit später von
zwielichtigen Typen überfallen
wird, ist er längst zur Spielfigur einer
international
agierenden Organisation geworden, die
die Achse Rom-Berlin neu beleben will...
Die Geschichte ist natürlich erfunden, obwohl sie sich auf
historische
Vorgänge stützt. Aber auch
der Held hat eine Beziehung zum realen Leben.Vorbild für Rolf
Dieckmanns Figur des
Robert
Darling ist Alex Randolph, der
vor fünf Jahren mit einundachtzig Jahren in Venedig
gestorben
ist.
Dazu der Autor:
"Ich war damals
Redakteur beim "stern" und hatte schon viel über ihn
gelesen, denn er war
der erfolgreichste
Spieleautor der Welt.
Insofern habe ich ein Porträt über ihn vorgeschlagen
und traf ihn dann in Venedig, seiner Wahlheimat. Alex wurde 1922
in Arizona
geboren. Später
zog seine Mutter mit ihm in die Schweiz, wo der Junge
viersprachig
aufwuchs. Als junger Mann
studierte
er
Germanistik und Philosophie. Während des Zweiten Weltkriegs war er
Agent für
den
amerikanischen Nachrichtendienst
und entschlüsselte feindliche Codes.Diese Begabung
führte
dann dazu,
dass er sein erstes Spiel entwickelte. Im Laufe seines Lebens schuf er
einen Erfolg
nach dem
anderen. Die Branche lag ihm zu Füßen.

Rolf Dieckmann
im Gespräch mit Alex Randolph, Venedig 1990
Spielen war für
ihn ein Abbild
des Lebens: Jeder will gewinnen, niemand weiß, wie es ausgeht.
Außerdem
war er
ein Philosoph, man konnte ihm stundenlang zuhören. Nur eins hat er
gehasst
-
und
das waren Autos. Folgerichtig hat er sich mit dieser Abneigung in einen
kleinen Palazzo in
Venedig zurückgezogen.
Ich habe damals schon gedacht:
Dieser unglaubliche Mann ist das Vorbild für eine Romanfigur.
Aber es
dauerte fast noch zwanzig Jahre, bis ich seine Grundzüge in
dem 35-jährigen Robert
Darling wieder habe aufleben lassen.
Kurioses am Rande: Alex ist an
einem 27.April gestorben.
Und genau mit diesem Datum beginnt der Roman,
was mir
aber erst auffiel, als die Geschichte
fertig war."
Über die
Mischung aus Fiction und Realität
"Geschichten,
die aus einer Mischung
aus Fiction und Realität bestehen, habe ich schon
immer gemocht.
Besonders die, die die
Hintergründe von
historischen Vorgängen ganz
anders erklären,
als sie wirklich waren. Und doch ganz logisch und glaubhaft klingen.
Als ich im Frühjahr 2009 wieder
einmal durch die Toskana reiste und all
die Orte sah,
an denen meine Geschichte spielt, kam es mir so vor, als würde es den Robert Darling,
den
Carlo, die Susan und die Francesca
wirklich geben.
Zum Beispiel hier:
Piazza Santa Croce:
Hier wurde Robert Darling überfallen
Robert Darlings
toskanische Wahlheimat
In einem
einsamen Haus geschieht ein rätselhafter Mord
I
In einem Luxusapartment in Florenz verführt Francesca Robert
In der
Nähe dieses
kleinen Ortes
entdeckt Robert ein lang gehütetes Geheimnis
"Was
ich gar nicht
mag, sind Geschichten dieses Genres, die völlig humorlos daher kommen.
So ist
das Leben
nicht, sogar
eine Beerdigung kann komische Züge haben. Und so schwingt in der
Geschichte des Robert Darling immer ein bißchen Ironie
mit. Darum war es mir auch so wichtig,
dass der Leser wissen muss,
woher dieser Robert kommt und wie dieser Mann, der nur
schwer
"Nein" sagen kann, immer wieder zwischen die Fronten gerät.
Zwischen die des italienischen Teils
seiner Familie, zwischen
die der
Frauen und dann auch zwischen die in einer großangelegten
Verschwörung.
An manchen Stellen ist ihm nicht klar, was ihn ärger beutelt. Aber
darüber hat er
dann auch keine Zeit mehr zum Nachdenken, denn die
Geschichte nimmt solche
Dimensionen an,
wie er sich
das nie hätte vorstellen können. Und
so entwickelt sich aus einer zunächst witzigen
Familiengeschichte ein rasanter
Thriller. Es gibt Leser
dieses Genres, die
erst einmal die letzte Seite
lesen, um
sich nicht selbst auf die
Folter zu spannen. In
diesem Fall können sie es gern tun. Sie
sind
immer noch nicht schlauer.
Denn der Schluss
ist so überraschend, dass man wirklich
die ganze
Geschichte gelesen haben
muss, um ihn zu verstehen.
Und
wie
geht's weiter?
Sehr interessant fand ich, dass
meine Testleser ( die sich nicht
absprechen konnten) unisono
fragten,
ob es denn hoffentlich
weitere Robert-Darling-Romane geben
wird.Er sei so ein
besonders
sympathischer Held, was aber der Spannung
keinen Abbruch tut. Hinzuzufügen ist, dass meine

Testleser zu neuzig Prozent Frauen waren.Das
soll
mir
recht sein, denn Frauen
lesen sowieso viel
mehr
als
Männer. Dass Robert oder Roberto ein
Frauentyp ohne Machoallüren ist,
das war kein
Zufall sonder
pure Absicht. Und weil mir
mein ungewöhnlicher Held selbst so gut
gefällt, sitze ich
schon an
der nächsten Geschichte."
Kontakt: rolf.a.dieckmann@gmx.de